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Alltag in der Ukraine: Zusammenhalt und Sport


Waltl und Ljubomir Pokotylo im Olympiastadion Kiew in der Kabine vor der Umkleide von Legende Oleg Blochin

Das Team von „CAFE - Centre for Access to Football in Europe“ in Kiew 2012

Kartoffelernte vor dem nahenden Winter

Pokotylo kommentiert für blinde Fans übers Radio von zu Hause aus

2012 war der Leutschacher Gregor F. Waltl einige Zeit in der Ukraine um für die Fußballeuropameisterschaft in Polen und der Ukraine Blinden-Kommentatoren auszubilden. Zu vielen Kollegen von damals besteht seither eine gute Freundschaft.


Der Kiewer Ljubomir Pokotylo gehört seit 2012 zum Team der ukrainischen Audiokommentatoren und wurde 2012 vor Ort in mehreren Durchgängen von der UEFA-Partnerorganisation „CAFE - Centre for Access to Football in Europe“ mit Waltl als Trainer ausgewählt und ausgebildet. Seither hat der Journalist viele Spiele für Blinde- und Sehbehinderte Menschen erlebbar gemacht. Auch Pokotylo gibt mittlerweile sein Wissen und seine Erfahrung europaweit weiter.


Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat sich sein Leben wie das vieler Millionen Ukrainer schlagartig geändert. Mehrmals musste er fliehen und entging bei Angriffen auf Kiewer Medienzentren knapp dem Tod. Doch der lebenslustige und humorvolle „Ljubo“ hat längst wieder Mut gefasst und ist höchst aktiv.


Sofort nach Kriegsbeginn hat Ljubomir Pokotylo mit einigen Freunde eine Hilfsaktion für ukrainische Binnenflüchtlinge, Menschen, die von den Kriegsgebieten in etwas sichere ukrainische Gebiete flüchten mussten, initiiert und ist dabei mit den unterschiedlichsten Dingen beschäftigt. Aktuell sind es die Vorbereitungen auf den nahenden Winter und da gilt es von der Kartoffelernte, bis hin zum Besorgen von Heizmaterial oder passender Kleidung viel zu tun.


Aber auch als Fußball Kommentator ist er weiter aktiv. Zur Freude der großen Gruppe an blinden oder sehbehinderten Fans in der Ukraine übertragt er auf dem ukrainischen Radiosender „Homer“ Spiele ukrainischer Vereine, die ja gezwungen sind, ihre internationalen Heimspiele in Polen auszutragen.


Der Kontakt zwischen den beiden bleibt natürlich weiterhin aufrecht, wie im übrigen auch mit anderen ukrainischen Kolleg:Innen. „Es ist mir einerseits wichtig diese großartigen Freundschaften zu pflegen und es ist andererseits ebenso wichtig Informationen aus erster Hand zu bekommen. Krieg ist viel mehr, als es die noch so furchtbaren Bilder in den Medien zeigen!“ meint Waltl. So hat erst unlängst Anna Kotaleychuk, eine weitere Journalistin und 2012 ausgebildete Moderatorin, Waltl geschrieben: „I'm not going to send you videos, it's quite shocking. And you don't need that!“ „Ich werde dir keine Videos schicken, das ist zu schockierend. Und das brauchst du nicht!“ Was wir brauchen, ist Frieden!

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