Intensiver Abend: Szenische Lesung im Rüsthaus Leutschach
- Gregor F. Waltl
- 20. Sept. 2021
- 1 Min. Lesezeit



Anhand wissenschaftlicher Arbeiten des aus Wies stammenden jungen Historikers Markus Roschitz hat Regisseur Karl Posch aus Wies einen intensiven Arbeit gestaltet. Das Gastspiel der "Kulturinitiative Kürbis" im Rüsthaus Leutschach überzeugte und berührte die Besucher.
"Das Aufarbeiten von Geschichte bedeutet nicht zu werten oder zu verurteilen, sondern darzustellen und zu verstehen“, so der Zugang des Historikers Roschitz zu seiner wissenschaftlichen Arbeit über die schicksalshaften Jahre 1930 bis 38 in der Südweststeiermark. Der gebürtige Wieser und jetzige Leutschacher Gregor F. Waltl präsentierte gemeinsam mit Melina Schuster, Daniel Schuster, Irene Faber und Techniker Thomas Stopper diese künstlerisch-wissenschaftliche Geschichtsaufarbeitung mit auf persönliche Schicksale herunter gebrochene Zeitgeschichte. Die teils dramatischen und schicksalhaften Einblicke in die Ereignisse der 1930er Jahre in der Südweststeiermark wurden mit Fotos und Audiomitschnitten szenisch-schauspielerisch im ungewöhnlichen, aber stimmigen Rahmen der Leutschacher Fahrzeughalle präsentiert. Vom wirtschaftlichen Niedergang der Glas- und Kohleproduktion, der folgenden Massenarbeitslosigkeit, bis hin zu den mehrmaligen Macht- und Richtungswechseln und dem daraus resultierenden Aufstieg der NSDAP in der gesamten Region.
Einzelschicksale wie die des jüdischen Glasfabrikanten und Schlossbesitzers Alfred Neumann in Wies, der durch die Nationalsozialisten regelrecht in den Freitod getrieben wurde, machten Geschichte anhand wahrer Geschichten unter die Haut gehend erlebbar. Gemeinsam mit Knielyhaus-Managerin Claudia Pronegg-Uhl will man diese Leutschach-Wies Kooperation weiterführen und so plant man bereits fürs nächste Jahr.
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