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Pfarrer mit Leib und Seele

Es war wohl Liebe auf den ersten Blick: Marius Martinas ist seit September Pfarrer im Pfarrverband Leutschach, Arnfels und Oberhaag. Auf die Osterwoche bereitet sich der junge Priester seit Wochen vor.

„Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, ist unser Glaube sinnlos“ bringt der gebürtige Rumäne Marius Martinas seinen und den Glauben der katholischen Kirche auf den Punkt. Die Osterwoche ist damit nicht nur für ihn als Pfarrer der drei Pfarren wohl die wichtigste, wenn auch arbeitsreichste Zeit. Die Freude auf die Feierlichkeiten ist aber durch die nun schon ein ganzes Jahr andauernde Pandemie etwas getrübt. „Es tut mir schon sehr weh, nicht mit allen feiern zu können und vor allem älteren Menschen sagen zu müssen, bitte bleibt zu Hause!“ In seiner Heimat in der Nähe der Stadt Iași einer Universitätsstadt im Nordosten Rumäniens in der Region Moldau, war für den jungen Marius schnell klar, er wolle Priester werden. Seine Familie und vor allem die Sommermonate am Land bei den Großeltern haben in ihm den „Samen“ für den Wunsch Priester zu werden gelegt.

Nach der Priesterweihe 2013 in Rumänien meldete sich der damalige Bischof Egon Kapellari bei seinem Kollegen in Rumänien und bat um zwei Priester für die Diözese Graz-Seckau. Marius Martinas und ein Freund haben sich sofort gemeldet und zugesagt. Erhielt er erst noch eine Absage, musste er sich einige Wochen später ganz spontan entscheiden. Im Selbststudium mit dem Buch „Deutsch ohne Lehrer“ brachte er sich die Sprache bei und wurde als Kaplan nach Gnas berufen. Als er vom Generalvikar gefragt wurde die Pfarre Leutschach zu übernehmen, reagierte er erst etwas skeptisch. Denn er wollte unbedingt in die Berge und dort eine Pfarre übernehmen. Doch der erste Besuch, der Blick vom Karnerberg nach Leutschach, wie er gerne erzählt, und die herzlichen Menschen überzeugten ihn sofort „Was für ein Paradies, da möchte ich bleiben!“

Mit der selbstgewählten Einsamkeit als Pfarrer kann er gut umgehen, so Martinas, auch wenn er nun schon lange coronabedingt in leeren Kirchen über Radiomessen oder nur mit wenigen Menschen gemeinsam feiern kann. Die von Herzen kommenden Predigten des leidenschaftlichen Seelsorgers erreichen seine Pfarrbevölkerung dabei ganz direkt. „In Rumänien ist man als Pfarrer wohl weniger allein, es gibt dort genügend Priester und Ordensleute und man lebt immer mit anderen wie in einer Familie zusammen.“ Der große Pfarrverband und rund zwei Tage intensive Vorbereitung auf eine heilige Messe machen seinen Beruf zu einer erfüllten Aufgabe. „Corona hat uns wohl auch geholfen zu erkennen, dass nicht alles selbstverständlich ist in unserem Leben.“ Auf die gerade in dieser Zeit an ihn so oft gestellte Frage „Wo ist den nun Gott?“ weiß er mit einem zufriedenen Lächeln eine einfache Antwort „Gottes Thron im Himmel ist nicht leer!“.


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