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„Lassen Sie uns Ärzte das tun!“: Landarzt übt scharfe Kritik an Impfstrategie

Seit einem Jahr betreibt Dr. Philipp Brodatsch nun schon seine Landarztpraxis in Ehrenhausen. Der gebürtige Südsteirer hat sich seither nicht nur bei seinen Patienten zu einem beliebten und geschätzten Hausarzt etabliert, auch seine Kompetenzen im Bereich Covid und Impfvorsorge sind weithin bekannt. Nun übt der junge Mediziner massive Kritik an der Impfstrategie.




Nach eigenen Angaben hat Brodatsch bereits zahlreiche Covid-Impfungen im Pflegeheim durchgeführt und mit Restimpfstoffbeständen auch bereits Risikopatienten über 80 in seiner Ordination geimpft und dies auch online im e-Impfpass dokumentiert. Seine Kritik richtet sich nun vor allem gegen das Anmelde-Wirrwarr und fehlende bzw. mangelhafte Informationsabfrage bei den Onlineanmeldungen. So führen zahlreiche parallele Anmeldungen - über die Gemeinden, über das Land Steiermark, auch „kritische Infrastruktureinrichtungen“ wie die freiwilligen Feuerwehren wurden bereits extra abgefragt, und das ganze einmal online, einmal in Papierform - zu großer Verwirrung. „Selbst jüngere PatientInnen wissen zu Recht nicht, wo sie sich jetzt anmelden sollen, und wo sie ihre Impfung bekommen können!“ erklärt Brodatsch.



Fehlende wichtige Gesundheitsdaten Es fehlen, so der Allgemein-Mediziner, in den offiziellen Formularen zur Impfanmeldung relevante Gesundheitsdaten wie Vorerkrankungen, Therapie mit Medikamenten, welche das Immunsystem beeinflussen, ja sogar Größe und Gewicht. Diese individuellen Risikofaktoren sowie bereits eine durchgemachte Covid-Infektion und damit vorhandene Antikörper gegen Covid-19 bleiben daher völlig im Dunklen. „Impfstoff wird eventuell sogar ineffizient eingesetzt, wenn Leute geimpft werden, die bereits eine Infektion durchgemacht haben und somit mit großer Wahrscheinlichkeit geschützt sind.“ kritisiert Brodatsch, denn „nach derzeitigem Wissensstand ist das mit gutem Gewissen anzunehmen.“

„Lassen Sie uns das tun!“ Der Ehrenhausener Landarzt warnt daher vor einer unnötigen und womöglich ungesunden Verkomplizierung durch eine „lähmende“ Bürokratie und macht dazu einen klaren Vorschlag: „Lassen Sie uns Ärzte das tun, was wir gelernt haben, was wir können, was wir seit Jahrzehnten unspektakulär und täglich durchführen: PatientInnen über Impfungen beraten, diese planen und unter Einhaltung aller Standards durchführen!“ Übrigens wurde die Impfstrategie vom Land Steiermark, bei der Anzahl der geimpften in Österreich ist man im Bundesländerranking noch Schlusslicht, geändert. Das heißt aber auch, dass bereits erfolgte schriftliche Vorherhebung impfwilliger Personen aus „kritischer Infrastruktur“ anscheinend nun doch nicht berücksichtigt werden, zumindest ist diese Personengruppe so in der neuen Impfstrategie nicht mehr zu finden.

Foto: KK_meinbezirk.at



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